Anlass der heutigen Meldung ist die erneute Besteigung unseres sogenannten „Hausberges“ von Doksy, dem Bezděz. Das muß einfach einen Post wert sein!
Nachdem mir der Aufstieg das letzte mal anno 2001 „gelang“, ich immer wieder von Freunden getrieben wurde selbigen noch einmal zu „versuchen“, war nun, fast 13 Jahre nach der persönlichen Erstbesteigung der historische Moment gekommen.
Meine Gedanken kreisten schnell noch zu Toni Kurz und Andreas Hinterstoißer, deren Besteigung der Eiger Nordwand im Jahre 1936 so tragisch endete. Mich fasziniert die Geschichte dieser Seilschaft!
Mich sollte es allerdings nicht in so schwindelerregende Höhen treiben. Der Respekt vor dem Gipfel schwand ein wenig. Die gut 600 Meter über Normal sollten mir nicht wirklich einen Schrecken einjagen! Warum habe ich nur so lang gezögert? Gesagt getan machte ich mich also auf den Weg.
Tipp: Zeitiges Erscheinen macht an Wochenenden, bei schönem Wetter Sinn! Die Parkplätze im gleichnamigen Dörfchen am Fuße des Berges sind rar gesät, wie ich vor kurzem schon einmal schmerzhaft erfahren durfte. Diesmal (Ankunft gegen 10 Uhr) kein Problem.
Das Parkticket wurde bei der netten Omi, welche mein Auto sogleich umzingelte brav bezahlt. Was ich in Dresden nie tue wurde hier also zur Pflicht. Aber nicht weitersagen! Die 50 Kronen fürs Ticket wurden somit schnell und wirklich gern aus der Kleingeldbörse gefischt.
Und schon tat er sich in weiter Ferne auf! Der Gipfel, die Burg!
Aufgrund des überschaubaren Aufstieges habe ich diesmal auf Steigeisen, Seile, Karabiner und künstlichen Sauerstoff verzichtet. Ich holte einmal tief Luft und kurzum, in geruhsamen 20 Minuten vom Parkplatz aus, war ich auch schon oben! Fotostops inklusive.
An dieser Stelle sei ein Hinweis geboten! Etwaige „Abkürzungen“ durch die Botanik, wie hier auf einem Archivbild aus dem Jahre 2001 zu sehen, sind nicht mehr erlaubt!
Abkürzungen querfeldein verboten! Das folgende Hinweisschild gebietet dies!
Der öffentliche Weg, den die wackeren Rittersleut damals zu nehmen pflegten, hat aber auch sein Gutes. Die fleißige Maurersarbeit dero Angestellten sollte ja auch Beachtung finden.
Ich hatte ein Weilchen unter dem Torbogen verharrt, in der Hoffnung es kommt Gold geregnet. Aber da hab ich wohl als Kind einmal zu wenig abgewaschen. Nix da! Das kommt davon.
Der Weg gestaltet sich zum Teil ein wenig, sagen wir mal holprig. Gutes Schuhwerk, keine Stöckel die Damen, ist absolut angebracht. Stufig, steinig, teils ein wenig glattsteinig (gibts das Wort?) würde ich den Weg mitunter beschreiben.
Oben angelangt, wird noch einmal Zoll in Höhe von 70 Kronen für den Erwachsenen fällig. Auch das gibt man gern. Das alte Gemäuer will in Schuß gehalten werden. Na und den Blick zahlt man halt mit. Bei guter Sicht (mit sogenannten horizontumspannenden Ferngläsern) kann man fast die Ostsee sehen, zumindest aber den Machasee und umliegende Dörfchen.
Die gotische Burg aus dem 13. Jh. ist relativ flott erkundet. Nicht spektakulär aber allemal sehenswert.
Fotos © www.doksyblog.de