Der mit dem Wolf tanzt

Was ich mir schon seit längerem vorgenommen habe, setzte ich nun in vollendete Tatsachen um. Eine „Zugfahrt“ nach Doksy. Meine Reise begann in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden. Zunächst hieß es erstmal raus aus den Federn. Da stellte ich mir bereits die erste Frage, warum ich mir das überhaupt antue, so früh aufzustehen. Es war 8 Uhr, ach nein 8:10. Es ging nicht anders. Ich musste mich einfach noch mal drehen. Egal, Zähne zusammenbeißen, letzte wichtige Sachen einpacken, frisch machen und ab geht´s. Bereits kurz nach Zehn kam ich am Dresdener Hauptbahnhof an. Schnell eine Karte geholt für den EC nach Decin und ab auf den Bahnsteig, wo ich dann doch etwas für mich Erfreuliches vorfinden konnte. Ca. 50min später kam ich dann in Decin an, und hab mich erstmal spontan verlaufen. Irgendwie stand ich auf einmal vor dem Bahnhof anstatt in der Haupthalle. Aber ich hatte ja noch viel Zeit. Also wieder rein. Und nun kam meine größte Schwäche zum Vorschein, meine nicht vorhandenen Tschechisch Kenntnisse. Aber so wie ich bin, ab zum Ticketschalter und Fahrkarte geholt, mit einem kurzen und knappen „Ticket Doksy bitte!“ Dieses bekam ich dann auch für sage und schreibe 64 Kc. Wohl eher ein Witz gegenüber den deutschen Fahrpreisen. Auf der Suche nach dem Bahnsteig meines Anschlusszuges, (wirklich gesucht hab ich nicht, eher schnell bemerkt) fiel mir auf, dass der entsprechende Bahnsteig wohl erst 20min vor Abfahrt festgelegt wird. Also Ausschau auf die elektronische (ja es ist eine) Anzeige in der „Mainlobby“ halten. Nach einer Weile stand es nun fest. Bahnsteig 3 war mein Ziel. Da stand „Er“ nun, der „Wolf“, um genauer zu sein der „Schienenwolf“!

Wer hier Fahrkomfort erwartet ist einfach fehl am Platz. Harte Sitze und die Heizung zu warm eingestellt. Es war hart aber mit dem Ziel vor Augen hab ich es einfach mitgemacht. In Struznice kam der Schaffner und prabbelte irgendwas von Autobus. Na ja ein längerer Aufenthalt war die Folge und einige sind erstmal ausgestiegen und haben eine geraucht. Ich bin lieber sitzen geblieben, falls es überraschend weiter gegangen wäre. Ob sowas in Deutschland möglich wäre? In Ceska Lipa musste ich das letzte Mal umsteigen. Diesmal keine elektronische Anzeige, also am Plan nachschauen. Bahnsteig 2 war die Devise. Aber wo ist der? Gesucht, geguckt einfach mal nichts gefunden, aber wie auch? Nirgends ein Schild wo draufsteht „Hier lang!“, wer eins sieht bitte mal sagen! So ging ich quer über die Schienen, wo bereits ein Zug stand und fragte den Zugführer, ob das der Zug nach Doksy ist. Er war´s. Also nichts wie rein. Endlich mal wieder was richtiges zum sitzen! 20min später bin ich dann auch schon in Doksy angekommen, wo ich bereits erwartet wurde.

Fazit: Ein gewisses Maß an „Abenteuer“ ist vorhanden. Es ist aber machbar. Wenn man sich etwas auskennt und die Möglichkeit besteht, sollte man die „OS“ Züge meiden.

P.S. Es gibt nur noch wenige in der Clique die dieses Unterfangen nicht auf sich genommen haben!

Also bis denne! Euer UT

3 Gedanken zu „Der mit dem Wolf tanzt

  1. Alexis Artikelautor

    Harte Sitze? Ich bin auch nach wie vor nicht für die „Holzklasse“ geschaffen 🙂 Sitzkissen und einen Sherpa für die Buckelei und dann reden wir drüber!

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