Roland Ansorge hat mich gerade mit seinem Kommentar auf ein Thema gebracht, dass ich hier gleich aufgreifen möchte. Weihnachtsvorbereitungen etc…Bei diesem Stichwort frage ich mich gerade, ob es in Doksy auch einen Weihnachtsmarkt auf dem Dorf Marktplatz gibt? Doksak wie sieht es aus? Wurde denn ein Tannenbaum mit Lichterschmuck aufgestellt und wie kommen die Vorbereitungen bei Frau S. mit dem Schmuck Ihres Hauses voran. Ich vermute Sie wird ihr gesamtes Jahreseinkommen in LED´s investiert haben, damit die Presse wieder Schlange steht. Mir gefällt dieses kalte Licht zwar nur bedingt aber Sie möchte bestimmt hipp sein!?
Was ist also los zu Weihnachten in Doksy?
Lieber Roland: Wie schaute es denn zu „Deiner“ Zeit in Hirschberg/Tammühl zu Weihnachten/ Silvester aus? Gabs einen Markt und wie habt Ihr damals als Kinder gefeiert?
Ob der Weihnachtsbaum schon auf dem Markplatz leuchtet, weiss ich leider nicht… Muß ich mal bei Gelegenheit nachsehen 🙂
Frau Sulcova streikt in diesem Jahr offenbar, der Garten ist abends total dunkel… 🙁
Alex und „whom it may interest“,
Deine Frage zu Weihnachten zu meiner Zeit, läßt sich eigemtlich kurz beantworten: wir freuten aus auf Weihnachten, weil wir nicht um 8 in der Schule sein mußten. Wir freuten uns wie alle Kinder überall, aber es war anders als jetzt. Wir waren nicht von Glanz und Glitzer geblendet, denn den gab es nicht, sieht man mal vom Lamette am Christbaum ab.
Heute haben die Kinder all den Glanz und Reichtum vor Augen, aber leider viel zu viele können davon nichts abhaben, weil ihre Eltern von Hartz 4
leben.
Wir seinerzeit lebten bescheiden und freuten uns, wenn es Schnee gab und wir auf einem Hügel rutschen konnten. Wir freuten uns auf Weihnachten, weil es eine festliche Zeit war. Nicht festlich, was Glanz und Glimmer angeht, sondern es war eben kein Alltag. Festlich war, was unsere Eltern uns bereiten wollten. Nicht im Sinne der Kirche, sondern im
Verbund der Familie. Es gab ein Festmenü: Karpfensuppe und danach
gebackenen Karpfen. Aber es war auch Trauer dabei, weil die Familie
nicht komplett sein konnte, denn mein großer Bruder stand in Russland an der Front, ab 1943 waren wir dann nur noch zu Dritt.
In den Kriegsjahren war eben alles anders.
Einen öffentlichen Christbaum gab es nicht, vielleicht in der Kirche in Hirschberg ein Bäumchen. Silvester war mehr eín zweiter Hl. Abend, aber
kein Hully Gully auf allen Ebenen. Da zischte keine Rakete, schon aus Gründen des Luftschutzes. ABer es hätte auch keine gegeben. Da durfte ja überhaupt kein Licht durch ein Fenster dringen.
Weihnachten war eine triste Zeit, aber für ein Kind dennoch eine festliche Zeit. Es gab ja auch Geschenke. Z.B. einen von meiner Mutter gestrickten Pullover, oder ähnliches. Da auch bei den Freunden es nicht anders war, gab es auch keinen Futterneid. Es gab damals eben noch keinen „Ackermann“ und keine Banker heutiger Art, die uns Neid und Gier hätten lehren können. Wir waren genügsam, weil wir nichts anderes kannten.
Dennoch: eine schöne, besinnliche Vor- und Weihnachtszeit und alles Gute für 2010 !
Roland Ansorge, Bad Kissingen
Ja, in unseren Zeiten ist wirklich alles dem Kommerz untergeordnet. Die Geschenke müssen die teuersten sein (man will sich nicht lumpen lassen) etc.pp. Eigentlich schade.
Vieles weiß man gar nicht mehr zu schätzen. Ich behaupte, dass auf Grund des Mangels, der in der ehem. DDR herrschte, auch Weihnachten noch etwas Besonderes war. Man hat das Jahr über geschaut und gesucht um etwas „Seltenes“ zu finden, was man dann verschenkt hat. Die Freude darüber war dann groß. Heute bekommt man ja alles.
„Heute bekommt man ja alles.“
na ja, theoretisch schon.
galt im westen zumindest bis vor der wiedervereinigung.
😉
praktisch gilt diese aussage in zeiten der massenarbeitslosigkeit wohl kaum mehr…
nein, die zeitangabe war nichts provokantes sondern eine zeitangabe.
🙂
„bekommt“ natürlich im Sinne von vorhanden. Das sich nicht „jeder“ „alles“ leisten kann is ja klar.
nein, die zeitangabe war nichts provokantes sondern eine zeitangabe.
-> Grad noch so die Kurve gekriegt mein Lieber! :-))
Wünsche Euch schon mal schöne Festtage!!!
Mit meinem Beitrag über Weihnachten während des Krieges wollte ich keine Diskussion lostreten, die u.U. in einen „falschen Hals“ kommt.
Die „Zeitangabe“ war vielleicht gedankenlos, aber ich hoffe nicht bösartig gemeint, um damit wieder die leidige Diskussion zwischen Ossis und Wessis loszutreten. Ich, als Wessi, habe in den Jahren viele nette Leute aus dem Osten kennengelernt und -vielleicht auch, weil ich während des Krieges als LWH und während der Kriegsausbildung in Sachsen und Sachsen Anhalt stationiert war. Damals waren das keine Sachsen, sondern einfach Deutsche wie ich auch.
Aber eine andere Frage: an den, der in Hirschberg seine Zeit verbringt
und sie beantworten k ann: Ist der Teich jetzt weiß und schon gut zugefroren, oder war es in Böhmen nicht so sibirisch kalt wie hier.
Schöne Feiertage allen und ein gutes 2010.
Roland Ansorge, Bad Kissingen
Aber nicht doch Roland 😉
PS: Ich war vorhin am Teich! Morgen gehts wieder heim. Ja er ist gefroren und mit Schnee bedeckt. Auch hier war es bitter kalt!
Dir ebenfalls schöne Festtage und einen guten Rutsch!